Menden - bewegte Geschichte und attraktiver Wirtschaftsstandort
Auf eine durch und durch bewegte Geschichte kann die mittlere kreisangehörige Stadt Menden im Sauerland (Märkischer Kreis) zurückblicken. Die erstmals im 9. Jahrhundert urkundlich erwähnte Stadt wurde nach zahlreichen Zerstörungen immer wieder aufgebaut. Durch ihre Lage an der Grenze des zu Kurköln gehörenden Herzogtums Westfalen war sie oftmals in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Im historischen Ortskern zeugen viele aus dem Mittelalter stammende Gebäude und Reste der Stadtmauer mit zwei Wehrtürmen von der Geschichte des Ortes.
Wirtschaftlich wird Menden vor allem durch mittelständische Unternehmen der Metallindustrie geprägt. Die Stadt führt wegen ihrer Lage an der Hönne inoffiziell den Beinamen Hönnestadt.
Auch Menden war, wir Iserlohn und Altena, in der frühen Neuzeit ein Zentrum der Nadelindustrie. Daneben existierte Mitte des 19 Jahrhunderts das Tuchmachergewerbe. Darüber hinaus gab es 27 bergamtlich konzessionierte Bergbaubetriebe, 16 davon im Lendringser Raum, die jedoch eine eher geringe wirtschaftliche Bedeutung hatten.
1826 entstand das Walzwerk in Rödinghausen, 1827 das Neuwalzwerk in Bösperde und 1835 das Puddel- und Walzwerk an der Hönne. Die Firma Schmöle & Romberg (Carl Schmöle & Wilhelm Romberg) errichtete 1834 in Menden am Hönnenwerth ein Walz- und Drahtwerk für Messingblech, um die Wasserkraft der Hönne auszunutzen. Mitte des 19. Jahrhunderts (1850) wurde in Menden von Heinrich Kissing das Unternehmen Kissing gegründet, das nunmehr in fünfter Generation seit über 150 Jahren unter anderem religiöse Devotionalien und Hostienbackgeräte entwickelt und produziert.
Heute noch in Betrieb ist das seit 1889 zu den Rheinisch-Westfälischen Kalkwerken in Wuppertal-Dornap gehörende Kalkwerk Hönnetal. Die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke gehören seit 1999 zur Unternehmensgruppe Rheinkalk.
Im Mendener Ortsteil Hüingsen gründete sich 1911 die heutige etwa 2.300 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmensgruppe OBO BETTERMANN GmbH und Co. KG, der mehr als 30 Tochtergesellschaften in Europa und Übersee angehören. OBO ist ein mittelständisches Unternehmen und auf dem Gebiet der Elektro- und Gebäudeinstallationstechnik tätig. Zu einem weiteren großen Arbeitgeber Mendens zählt der Armaturenhersteller Kludi, dessen Unternehmensgeschichte bis in das Jahr 1926 zurückgeht.
Das 2009 in Deutschland zu einem der größten Hersteller für Außenleuchten gehörende Unternehmen BEGA begann Ende 1945 im nordwestlichen Stadtgebiet nahe dem Ortsteil Halingen mit fünf Mitarbeitern die erste Serienproduktion von Leuchten. Mit Fruchtsäften wurde das Mendener Unternehmen Amecke über die Grenzen hinaus bekannt. Gegründet wurde es 1947 als Produktionsbetrieb alkoholischer Getränke. Zu einem jüngeren mittelständischen Unternehmen, das Arbeitgeber für etwa 400 Mitarbeiter ist, gehört die HJS Fahrzeugtechnik. HJS entwickelte in den 1980er Jahren als erster Anbieter Nachrüstkonzepte für Drei-Wege-Katalysatoren. Im Ortsteil Platte Heide errichtete die Bad Mergentheimer Gruppe Bartec 1996 einen Produktionsstandort für die Unternehmenssparten Sicherheitsschaltanlagen und Elektrotechnik für den Bergbau.
Im Jahr 2002 wurde die Wirtschafts-Initiative Nord e. V. (WIN) ins Leben gerufen, zu der die Städte Balve, Hemer, Iserlohn und Menden gehören und die sich als Zweckbündnis zur Stärkung der Region im Norden des Märkischen Kreises durch gemeinsame Aktivitäten versteht. Der Ausbau der Region als attraktiver Wirtschafts-, Freizeit- und Kulturstandort soll die überregionale Konkurrenzfähigkeit sichern. Und so auch Arbeitnehmern aus der gesamten Region sowie Berufsstartern eine attraktive Zukunftsperspektive bieten. Vor allem Bewerber aus dem gewerblich-technischen Bereich wie Facharbeiter und Ingenieure dürften in Menden gute Chancen haben.