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Der Landkreis Waldeck-Frankenberg zeichnet sich durch eine vielfältig strukturierte, intakte Landschaft aus und wird von drei großen Stauseen geprägt: dem Diemelsee, dem Edersee und dem Twistesee. Mit über 1.848 km² ist Waldeck-Frankenberg der flächenmäßig größte Landkreis in Hessen, vor dem Schwalm-Eder-Kreis und dem Vogelsbergkreis.
Historische Entwicklung
Waldeck-Frankenberg entstand am 1. Januar 1974 aus dem Zusammenschluss der Altkreise Waldeck und Frankenberg. Namensgebend für den Kreis ist das ehemali-ge Fürstentum bzw. der spätere Landkreis Waldeck sowie die an der Eder gelegene Kreisstadt des ehemaligen Landkreises Frankenberg. Seinen heutigen Zuschnitt erhielt Waldeck-Frankenberg im Rahmen der gebietlichen Neugliederung auf Landkreisebene mit seiner Gründung am 1. Januar 1974. In den Jahren 1972 bis 1977 führte diese im Lande Hessen zu einer Umbildung der ursprünglich 39 Land-kreise in die jetzt bestehenden 21 Landkreise. Auf gemeindlicher Ebene hat die Ter-ritorialreform die Zahl von einst 189 Kommunen auf 22 Städte und Gemeinden im Landkreis Waldeck-Frankenberg verringert.
Wertschöpfung und Verkehr
Im nördlichen Teil hat Waldeck-Frankenberg mit der A 44 einen direkten Anschluss an das Autobahnnetz. Im Südosten verläuft die A 49 in der Nähe des Kreisgebiets. Außerdem wird der Kreis durch die Bahnstrecken Kassel - Bad Arolsen - Korbach sowie Brilon - Willingen - Frankenberg - Marburg und Wabern - Bad Wildungen er-schlossen.
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat sich als Wirtschaftsstandort günstig struk-turiert und wenig krisenanfällig erwiesen. Für die Region spricht ihre zentrale Lage mitten in Deutschland. Im Schnittpunkt zwischen den Wirtschaftsregionen Rhein/Main, Rhein/Ruhr und Niedersachsen gibt es einen breiten Branchenmix, der besonders flexibel auf Konjunkturschwankungen reagieren kann.
Zwei Großbetriebe aus dem Bereich der Klima- und Heizungstechnik sowie der gummiverarbeitenden Industrie arbeiten hier seit langem erfolgreich. Daneben do-minieren mittelständische Industrie- und Gewerbebetriebe die wirtschaftliche Land-schaft. Für den Ausbildungsmarkt ist das Handwerk die größte Stütze. Trotz intensi-ver industrieller Nutzung verfügt Waldeck-Frankenberg über eine hohe Umweltqua-lität. Vor einigen Jahren wurden unabhängig voneinander zwei Hochschulgutach-ten erstellt, die den Landkreis in dieser Rubrik an die Spitze in Hessen setzten.
Landschaft, Sehenswürdigkeiten und Kultur
Geographisch stellt sich Waldeck-Frankenberg wie folgt dar: In das westliche Kreis-gebiet ragen die Ausläufer des Rothaargebirges. Ihm schließen sich östlich der Burgwald, der Kellerwald, Namensgeber für Hessens einzigen Nationalpark Keller-wald-Edersee - mit seinen einzigartigen Buchenwäldern seit 2011 zugleich Weltna-turerbe der UNESCO -, und das Waldecker Tafelland an.
Ein Großteil des Landkreises ist mit Wald bedeckt, die höchste Erhebung des Krei-ses ist mit seinen 843 m der Langenberg im Waldeckischen Upland. In der Mitte Waldeck-Frankenbergs befindet sich der Edersee, der größte der drei Stauseen; er dient u. a. der Stromgewinnung.
Mit der Tourismusdestination Waldecker Land belegt der Landkreis Waldeck-Frankenberg seit Jahren die Spitzenposition im Urlaubsbereich des Landes Hes-sen. Vor allem im Wanderbereich hat der Kreis mit sieben Qualitätsweitwanderwe-gen, z. B. dem Urwaldsteig Edersee, und 19 Extratouren, die als Halbtags- bzw. Ta-gesvariante im Süden Waldeck-Frankenbergs angelegt sind, viel zu bieten. Dazu kommen über 80 Qualitätsgastgeber """"Wanderbares Deutschland“, die vom Deut-schen Wanderverband zertifiziert wurden. Auch hier ist Waldeck-Frankenberg Spit-ze in Hessen.
Wer sich eher dem Radtourismus verschrieben hat, kommt ebenfalls auf seine Kos-ten. Für Radtouristen stehen die Hessischen Radfernwege R5, R6, R8, der Eder-Radweg, der Diemelradweg, der Edersee-Radweg rund um den größten Waldeck-Frankenberger Stausee, der Kassel-Edersee-Radweg und weitere regionale Rad-wege zur Verfügung. Hinzu kommt der Mountainbikepark im upländischen Willin-gen.
Ein weiteres touristisches Pfund, mit dem Waldeck-Frankenberg wuchern kann, ist der bereits erwähnte Nationalpark Kellerwald-Edersee. Naturfreunde können sich außerdem in den Naturparks Diemelsee und Kellerwald-Edersee oder im nationalen Geopark GrenzWelten von der landschaftlichen und geologischen Vielfalt des Landkreises überzeugen.
Mit seinen zahlreichen Bau- und Kunstdenkmalen, großartigen Kirchen und zahl-reichen mittelalterlichen Ortsbildern ist der Landkreis prädestiniert, Kunst- und Kul-turfreunden aus nah und fern ein adäquates Reiseziel zu bieten. Insbesondere die ehemalige Residenzstadt des Fürstentums Waldeck-Pyrmont, Bad Arolsen, hat sich mit ihren Barockfestspielen und einer lebendigen Museumslandschaft zu einem kulturellen Mittelpunkt entwickelt. Fast jede Stadt und Gemeinde verfügt über einen eigenen Kulturverein, der sich der Förderung des kulturellen Lebens widmet.
Das Jazzfestival sowie das Sambafestival in der Kur- und Badestadt Bad Wildungen locken Jahr für Jahr zahllose Gäste in den Landkreis. Herausragende Ereignisse in der Kulturszene sind außerdem das Altstadt- und Kulturfest in der Kreis- und Han-sestadt Korbach am ersten Juliwochenende, die Klosterkonzerte in Haina sowie die sommerlichen Aufführungen der Freilichtbühnen in Korbach und Twistetal-Twiste. Der Landkreis ist außerdem als Hochburg des Chorgesangs im Mitteldeutschen Sängerbund bekannt. Weit über 4.000 Personen, darunter viele Kinder und Ju-gendliche, finden sich in Chorgemeinschaften zum gemeinsamen Singen zusam-men.