Brilon - eine Stadt, die den Spagat zwischen Industrie und Tourismus schafft
Die Stadt Brilon im östlichen Teil des Hochsauerlandkreises an der Grenze zu Hessen gehört mit 77,5 Quadratkilometern Stadtwald zu den Städten mit dem größten kommunalen Waldbesitz in Deutschland. Ihre Symbolfigur ist die Briloner Waldfee. Mit 229,01 Quadratkilometern ist Brilon flächenmäßig die zweitgrößte Stadt im nordrhein-westfälischen Sauerland. Die rund 26.500 Einwohner große Kommune ist staatlich anerkannter Luft- und Kneippkurort und setzt ihren touristischen Schwerpunkt auf Aktivurlaub mit Wandern, Radfahren und Skilanglauf (zertifiziertes DSV-Nordic-Aktiv-Zentrum) sowie auf den Gesundheitstourismus. Ihren Fokus richtet die Stadt auf die Lehren Sebastian Kneipps. Erst im Mai 2015 wurde der landschaftstherapeutische Park eingeweiht. Die Nutzung von e-health ist ein weiteres Thema, das gesundheitstouristisch weiterentwickelt wird.
Südlich der Kernstadt schließen sich die nördlichen Ausläufer des Rothaargebirges an. Als Tor zum Rothaarsteig ist die Waldstadt ein Anziehungspunkt für viele Wanderer. Der Briloner Kammweg und der Rothaarsteig führen an der Möhnequelle vorbei. Mit unter anderem den Alme Quellen, den Briloner Kalkkuppen, der Hollenloch-Höhle und dem Borberg hat Brilon viele Naturdenkmäler zu bieten. Bekannt ist Brilon 1978 auch durch den Saurierfund in einem Steinbruch im Ortsteil Nehden geworden. Eine Replik des Iguanodon ist im Museum Haus Hövener zu sehen. Das Heimatmuseum der Stadt zog 2011 in das denkmalgeschützte ehemalige Unternehmerhaus am Marktplatz. Nicht nur die Familiengeschichte der Familie Unkraut wird im Haus Hövener lebendig. Auch das Sauerland wird als eine blühende Industrie- und Handelsregion in früherer Montanvergangenheit erlebbar.
Auch auf eine lange Tradition als Hansestadt blickt Brilon zurück. Das Rathaus am Marktplatz aus dem 13. Jahrhundert gehört zu den ältesten in Deutschland. In der Zeit der Hanse wurde es als Gildehaus genutzt. Brilon gehört heute dem Hansebund der Neuzeit an und wird 2020 die Internationalen Hansetage ausrichten.
Weit über die Stadtgrenzen hinaus hat sich die Stadt mit ihren mehr als 130 Veranstaltungen pro Jahr als heimliche Kulturhauptstadt des Sauerlands einen Namen gemacht. Der Schnadezug, der alle zwei Jahre parallel zum Schützenfest in der Kernstadt stattfindet, gehört zu den größten und originellsten Volksfesten Westfalens. Im September verwandelt sich die historische Altstadt zur Michaeliskirmes in eine große Kirmesmeile.
Zu den bedeutendsten Söhnen der Stadt zählt Eduard Pape, Präsident des Reichsoberhandelsgerichts und Mitentwerfer des Bürgerlichen Gesetzbuches, der 1816 in Brilon geboren wurde. Auch Birgit Schrowange stammt aus Brilon.
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In der Innenstadt locken viele inhabergeführte Geschäfte bei einer geringen Leerstandsquote die Kunden zum Shoppen und Flanieren. Zu den größten Arbeitgebern in Brilon und seinen 16 Ortschaften zählen Egger Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG, ABB AG Geschäftsbereich Transformatoren, Centrotherm Systemtechnik GmbH, BMS Briloner Montage- und Schlüsselfertigbau GmbH, Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG, Impuls Küchen GmbH, Rembe GMBH Safety + Control, Witteler Automobile, Krankenhaus Maria-Hilf Brilon gGmbH und Caritasverband Brilon e.V . Diese Unternehmen haben sich zu der Unternehmensinitiative „Big Six“ zusammengeschlossen. Auch die Firma Oventrop gehört zu den bedeutendsten Unternehmen der Stadt. Brilon hat als Autostadt ferner ein breites Spektrum an Automarken zu bieten. Als einzige Stadt im HSK hat Brilon einen nennenswerten Pendlerüberschuss und mit durchschnittlich dreieinhalb Prozent in den vergangenen Jahren eine geringe Arbeitslosenzahl. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist von 9.700 (2010) auf aktuell 12.000 gestiegen.