Attendorn – alte Hanse mit zahlreichen Hidden-Champions
Die Hansestadt Attendorn ist die drittgrößte Stadt im Kreis Olpe. Mehr als 25.000 Personen wohnen in den 59 Ortschaften und Dörfern der Gemeinde in Nordrhein-Westfalen. 1255 trat Attendorn dem Rheinischen Städtebund bei. Als einziges sauerländisches Mitglied der Hanse machte sich die Stadt einen Namen im Tuchhandel. Seit der kommunalen Neugliederung im Jahr 1969 vergrößerte sich die Fläche der Stadt von 12 auf 97 Quadratkilometer. Der Zentralort Attendorn hat etwa 13.000 Einwohnern. In den Orten Ennest, Helden und Neu-Listernohl wohnen jeweils mehr als 1.000 Einwohner.
Attendorn liegt im südlichen Sauerland im Nordwesten des Kreises Olpe. Das Stadtgebiet liegt im Naturpark Ebbegebirge und grenzt an den Biggesee, dessen Staudamm von 1956 bis 1965 entstand. Der Stausee wird von dem Lenne-Zufluss Bigge durchflossen.
Attendorn hat eine zentrale Funktion als Versorgungs- und Arbeitsplatzstandort. Ein großes Angebot an Bildungs- und Betreuungsangeboten für Kinder und Jugendliche macht die Stadt ebenfalls attraktiv. Auch für die berufliche Bildung stehen die Chancen in Attendorn gut. Die Gesamtfläche der Gewerbe- und Industriegebiet beträgt 207 ha. Hier findet sich eine große Zahl von Arbeitgebern und somit auch Jobs. Das Produzierende Gewerbe hat eine besondere Stellung in Attendorn und macht einen großen Anteil der Stellenangebote aus. Etwa 900 Unternehmungen schaffen mehr als 12.500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Die Hansestadt bietet 30 Prozent aller Arbeitsplätze des produzierenden Gewerbes im Kreis Olpe. Insbesondere die Metallindustie, Automobilzulieferer, Armaturenhersteller und der Heizungsbau sind heute in Attendorns Gewerbelandschaft vertreten.
Einer der größten Arbeitgeber ist Viega, der Weltmarktführer im Bereich Sanitär- und Heizungstechnik. Das Unternehmen beschäftigt 3800 Arbeitnehmer weltweit – darunter konstant 150 Auszubildende. Weitere Weltmarktführer aus der Region sind die Firmen Mubea und aquatherm. Auch sie tragen unter anderem sehr zum guten Jobmarkt mit vielfältigen Jobangeboten in Attendorn bei.
Trotz des guten Stellenmarktes mit vielen Stellenanzeigen - in Attendorn lässt es sich jedoch nicht nur gut arbeiten. Die Stadt ist ein Erholungsgebiet und lockt jedes Jahr viele Touristen. Neben dem Naturerlebnisgebiet Biggesee und 425 Kilometern gezeichneten Spazier- und Wanderwegen bietet Hansestadt eine schöne historische Altstadt mit einer großen Zahl an historischen Gebäuden – unter anderem dem Sauerländer Dom (Pfarrkirche St. Johannes Baptist), der Hospitalkirche aus dem 14. Jahrhundert, zwei Stadttürme und einigem mehr. Auch außerhalb der ehemaligen Stadtmauern finden Besucher viele andere Relikte aus alten Tagen, wie die Burgruine an der Waldenburger Bucht und dem Schloss Schnellenberg. Eine weitere besondere Attraktion ist die Atta-Höhle, eine der schönsten und größten Tropfsteinhöhlen. Sie hat jährlich bis zu 200.000 Besucher aus aller Welt.
Die Brauchtumsvielfalt und –pflege weist auf die lange Geschichte der Stadt hin. Im Jahr 2022 wird die sie ihren 800 Geburtstag feiern. Der Veilchendienstagsumzug blickt auf eine Tradition von über 150 Jahren zurück. Die Schützengesellschaft 1222 e.V. praktiziert auch in den heutigen Tagen mittelalterliches Brauchtum wie den Trillertanz und den Bügeltanz. Jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli feiern die Schützen ihr historisches Schützenfest. Zu Ostern werden in Attendorn einmalige Traditionen gelebt, mit Osterfeuern an allen vier Toren der Stadt, mit einem Semmelsegen, Blasen eines alten Horns vom Sauerländer Dom, ungewöhnlichen Osterlaternen und Prozessionen.
Ein berühmter Sohn der Stadt ist Johannes Rivius (*1. August 1500; †1. Januar 1553). Nach dem Pädagogen, Theologen, Humanisten und Schulreformator ist das Attendorner Rivius Gymnasium benannt.