Welche Interessen machen sich gut im Lebenslauf?
Wer eine Bewerbung schreibt, der möchte ein möglichst gutes Bild von sich rüberbringen. Interessen und Hobbys runden das Profil ab und sollen zeigen, wer Sie sind, wofür Sie brennen und sollen das Interesse an Ihnen wecken. Aber: Nicht jedes Hobby sollte wirklich im Lebenslauf untergebracht werden. Würden Sie als Personaler einen Bewerber einstellen, der als Hobbys Binge-Watching, Computerspielen oder Nacktbaden angibt? Sie sollten sich also genau überlegen, welche Hobbys Sie nennen. Erfinden sollten Sie nichts, verschönern gilt noch, weglassen ist in Ordnung. Was macht sich also gut und was eher nicht?
Hobbys, bei denen man Teamgeist braucht, die für Empathie und soziales Engagement stehen, kommen gut an. Elitäre Hobbys wie Polo oder Golf sollten nur dann angebracht werden, wenn sie zum Jobangebot passen. Auch bei digitalen Hobbys ist relevant, um welchen Job es sich handelt, für den Sie sich bewerben. In Zeiten der Digitalisierung kommen digitale Hobbys nämlich gut an. Dennoch sollte man auch hier achtgeben, was genau man als digitales Hobby angibt: Programmieren, Videobearbeitung oder Bloggen klingt für Personaler spannender als das Hobby „Social Media“.
Bei sportlichen Hobbys sollten Sie darauf achten, dass es sich nicht um zu riskante oder kraftraubende Aktivitäten handelt. Einen Mitarbeiter, der jeden Montag nach einem Triathlon fix und fertig ist, kann man schließlich niemand gebrauchen. Mannschaftsportarten stehen für Teamfähigkeit, Einzelsportarten für Wettbewerbsfähigkeit.
Bei Hobbys, die sehr allgemein umschrieben werden, wie z.B. Musik hören, lesen, reisen oder kochen, sollte man lieber etwas genauer werden, um sich von der Masse abzuheben. Wohin reisen Sie gern? Was genau lesen Sie? Welche Musik hören Sie? Was kochen Sie gern? Aber auch hier: Zu viel des Guten, z.B. bei Reise-Fans, lässt Sie schnell als einen Kollegen dastehen, der gleich am Anfang des Jahres alle Urlaubstage verplant – ohne Rücksicht auf Verluste.
Politische Hobbys oder solche, die polarisieren, sollte man nicht unbedingt im Lebenslauf unterbringen. Ehrenamtliches Engagement hingegen schon. Wer gern freiwillig Verantwortung übernimmt, zeigt, dass er Leidenschaft hat und nicht nur Spaß haben will oder dem Geld hinterherhechelt. Hier lassen sich z.B. Engagements in Sportvereinen, sozialen Einrichtungen oder studentischen Projekten angeben.
Übertreiben Sie es auf jeden Fall nicht mit Ihren Hobbys und Interessen, sonst fragt sich Ihr potenzieller Arbeitgeber, wann Sie das alles neben der Arbeit schaffen wollen. Generell sind Hobbys und Interessen im Lebenslauf kein Muss. Wenn Sie aber etwas dazu schreiben wollen, dann am Ende des Lebenslaufs. Nur, wenn Ihre Hobbys von Relevanz für Ihre angestrebte Stelle sind, können Sie sie auch im Anschreiben erwähnen.