Wenn die Bewerbungsmappe zu überfrachtet ist, neigt ein Personaler dazu, die wirklich wichtigen Informationen zu überlesen.
Das Studium ist erfolgreich abgeschlossen, zwölf Praktika wurden absolviert, jetzt geht es hochmotiviert ans Bewerbungen schreiben. Aber Achtung – man kann tatsächlich auch zu viel machen und so schon mit dem Bewerbungsschreiben oder im Bewerbungsgespräch scheitern.
Der Lebenslauf: Relevanz statt Überfrachtung
Natürlich ist es toll, wenn man schon in der 8. Klasse an einem Austausch nach England teilgenommen hat, aber das gehört nicht in den Lebenslauf. Auch sämtliche Zeugnisse sind nicht gefragt. Wenn die Bewerbungsmappe zu überfrachtet ist, neigt ein Personaler dazu, die wirklich wichtigen und für das Unternehmen relevanten Informationen zu überlesen. Natürlich können gerade Berufseinsteiger wenig Arbeitspraxis nachweisen, dann bietet es sich an, auch auf Hobbys und Interessen einzugehen. Hier ist natürlich auch nur das gefragt, was relevant für den Job sein könnte. Stricken ist da vielleicht weniger wichtig als ein Ehrenamt bei der freiwilligen Feuerwehr.
Das Anschreiben: Fokus auf die Zukunft
Die meisten Fehler in Bezug auf „zu viel des Guten“ finden sich im Anschreiben. Es bringt nichts, wenn Sie nur darüber schreiben, was Sie schon alles Tolles gemacht haben, welche Erfahrungen und Jobs Sie schon hatten. Viel wichtiger ist für den zukünftigen Arbeitgeber, welche Rolle der neue Mitarbeiter im Unternehmen einnehmen wird, was er einbringen will und von welchem Vorteil seine Fähigkeiten für die neue Firma sind. Dennoch sollten Sie unbedingt vermeiden, in jedem zweiten Satz zu erwähnen, warum Sie genau für diesen Arbeitgeber tätig sein wollen. Natürlich sollte man das mal erwähnen und auch erklären, warum das so ist, aber wichtig ist, dass hier nicht zu dick aufgetragen wird.
Floskeln vermeiden: Klar und authentisch schreiben
Ebenfalls wichtig im Anschreiben: Unbedingt Floskeln vermeiden! Damit sind Sätze wie „Sehr geehrte Damen und Herren“, „mit großem Interesse habe ich…“ oder „Hiermit bewerbe ich mich um den Job als…“ gemeint. Auch Floskeln wie „Ich bin flexibel, zuverlässig und belastbar“ unbedingt aus dem Anschreiben streichen. Auch Eigenlob oder absichtliches Tiefstapeln kommt bei Personalern nicht gut an. Das gilt auch fürs Bewerbungsgespräch. Auch hier gilt: Bloß keine Floskeln, nicht übertreiben, nicht schleimen, nicht anbiedern, aber eben auch nicht das eigene Können schlechter darstellen als es ist. Erzählen Sie nicht, dass Sie schon zig Bewerbungsschreiben verschickt und mehrere erfolglose Bewerbungsgespräche hinter sich haben und mittlerweile frustriert sind – dafür gibt es kein Mitleid, sondern mit Sicherheit die nächste Absage. Der Arbeitgeber steht dann nämlich als Notlösung da.
Der erste Eindruck: Das richtige Maß beim Aussehen
Aber es gibt noch einen weiteren Bereich, bei dem man übertreiben kann: Das Aussehen. Auch hier gilt: Weniger ist mehr! Nicht die ganz tief ausgeschnittene Bluse, nicht die allerhöchsten Pumps, nicht zu viel Rasierwasser oder Parfum und das gleich gilt auch fürs Make-up.