Was können und dürfen Sie bei einem Vorstellungsgespräch verlangen, ohne eingebildet oder fordernd zu wirken? Tipps und Tricks gibt es hier!
„Ich will, ich will, ich will“ – das kam schon im Kindergarten nicht gut an und tut es heute genauso wenig. Forderungen haben in einem Bewerbungsschreiben nichts zu suchen und auch in einem Vorstellungsgespräch sind sie ein heikles Thema. Ansprechen sollten Sie Ihre Vorstellungen und Wünsche aber trotzdem. Wichtig ist allerdings das Wie und das Wann. Und wie immer: Die Vorbereitung! Aber erst einmal können Sie sich freuen, dass Sie es aus einem Pool von Bewerbern bis ins Vorstellunggespräch geschafft haben. Dennoch gilt: Nicht zu hoch pokern!
Welche Wünsche sind realistisch und wie formulieren Sie sie?
Was können und dürfen Sie verlangen, ohne eingebildet oder fordernd zu wirken? Geht es um das Gehalt, ist es wichtig, dass Sie sich vorher genau informieren, was die üblichen Gehälter der Branche bzw. Ihrer Position sind. Informieren Sie sich – wenn möglich – auch darüber, wie die wirtschaftliche Lage des Unternehmens aussieht. Auf jeden Fall sollten Sie mit Ihrem Wunschgehalt etwas höher einsteigen und auf keinen Fall einen festen Betrag, sondern eine Spanne angeben. Genauso wichtig wie das Gehalt sind aber auch die Zusatzleistungen. Fragen Sie selbstbewusst, aber zurückhaltend und freundlich nach Zusatzleistungen wie Benzingeld, Versicherungen, Dienstwagen, Weiterbildungen, Seminaren, Zuschüssen bei der Kinderbetreuung, Homeoffice und was Sie noch wissen möchten. Fordern Sie diese Extras nicht ein, sondern fragen Sie höflich nach und geben Sie Argumente, die Ihre Wünsche untermauern. Schreiben Sie sich zuhause am besten auf, was alles für Sie spricht: Ihre besonderen Kenntnisse, Ihre Qualifikationen, Ihre Arbeitserfahrung und Ihre besonderen Talente. Sehen Sie sich als Produkt, das Sie verkaufen möchten. Wichtig ist, dass Sie gut vorbereitet sind und sich trauen, Zusatzleistungen anzusprechen.
Flexibilität zeigen: So punkten Sie im Gespräch
Wenn Sie zum Beispiel an einem Tag früher gehen möchten, erklären Sie, dass an dem Tag die Kinder früher aus der Schule kommen. Bieten Sie aber auch von sich aus Alternativen und Entgegenkommen an. Überzogen sollten Ihre Forderungen auf jeden Fall nicht sein, das kommt nie gut an. Gar keine Forderungen zu stellen, könnte allerdings darauf hindeuten, dass Sie ein schlechtes Selbstwertgefühl haben. Genauso wichtig ist auch, dass Sie nicht auf Ihren Gehalts- oder Zusatzwünschen bestehen. Gehen Sie entspannt in das Gespräch hinein. Wenn Ihre Vorstellungen und die Realität zu weit auseinanderklaffen, müssen Sie sich überlegen, ob Ihnen der Job das wert ist.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für Gehaltsfragen?
Noch ein Tipp zum Schluss: Das Thema Gehalt und Zusatzleistungen ist im ersten Gespräch tabu! Zumindest, wenn es nicht vom Personaler oder dem potenziellen Chef angesprochen wird. Ist das nicht der Fall, sprechen Sie Ihre Wünsche und Forderungen im weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens an, am besten dann, wenn Sie und der Arbeitgeber sich einig sind, dass Sie zusammen arbeiten wollen.