Wochenlang wurden Bewerbungen geschrieben, dann kam das lange Warten und jetzt ist es endlich so weit:
Das Bewerbungsgespräch steht an! Bevor Sie sich mit den üblichen Fragen „Was ziehe ich an? Wie erkläre ich die Lücken in meinem Lebenslauf? Was antworte ich auf die Gehaltsfrage?“ verrückt machen, klopfen Sie sich erst einmal auf die Schulter, denn die erste Hürde haben Sie genommen. Das Unternehmen, bei dem Sie sich beworben haben, möchte Sie aufgrund Ihrer Bewerbung kennenlernen! Sie haben sich schon gegen viele Mitbewerber durchgesetzt. Damit auch beim Vorstellungsgespräch alles rund läuft, hier die ein paar Tipps:
Vorbereitung
Gute Vorbereitung ist das A und O. Sicherlich haben Sie sich schon bei der Verfassung des Bewerbungsschreibens eingehend über das Unternehmen, bei dem Sie sich vorstellen, informiert. Das sollte jetzt auf jeden Fall noch vertieft werden. Suchen Sie alle Informationen, die Sie finden können: Pressemitteilungen, Berichterstattungen in den Medien, studieren Sie die Website des Unternehmens genau. Finden Sie heraus, wie viele Mitarbeiter dort beschäftigt werden und wie die Firmenphilosophie lautet. Ebenso wichtig wie die Beschäftigung mit dem Unternehmen ist aber auch die Selbstpräsentation. Darauf sollten Sie sich gut vorbereiten, da Sie vermutlich am Anfang des Vorstellungsgesprächs dazu aufgefordert werden, etwas über sich zu erzählen. Um hier nicht nur den schriftlichen Lebenslauf wiederzugeben, macht es Sinn, die Stationen herauszugreifen, die zu dem neuen Job besonders gut passen, und diese geschickt miteinander zu verbinden. Wer besonders unsicher ist, kann sowohl die Selbstpräsentation als auch die Situation des Bewerbungsgesprächs mit einem Partner üben. Ebenfalls hilfreich ist es, sich passende Antworten auf Standardfragen zu überlegen, wie zum Beispiel auf die Frage: „Warum wollen Sie für unser Unternehmen arbeiten?“ Genauso wichtig ist es aber auch, sich Fragen zu überlegen, die man dem zukünftigen Arbeitgeber stellen will. So zeigt man Interesse und muss nicht spontan in letzter Sekunde eine passende Frage aus dem Hut zaubern. Zu guter Letzt planen Sie Ihre Anreise sorgfältig, so dass Ihnen kein Stau, kein verspäteter Zug oder ein vergessener Regenschirm einen Strich durch die Rechnung macht.
Erscheinungsbild
Natürlich kommt es darauf an, in welcher Branche, bei welcher Firma Sie sich vorstellen. In Kostüm und Bluse bei einem jungen Start-up-Unternehmen auftauchen? Eher uncool. Mit Jeans und Turnschuhen zum Bewerbungsgespräch in der Bank? Genauso daneben. Dennoch gilt allgemein: Auf jeden Fall gepflegt auftreten. Frisch geduscht, mit frisch gewaschenen Haaren und sauberer, ordentlicher Kleidung. Bei Make-up, Parfüm, Schmuck, Absätzen und beim Ausschnitt ist weniger mehr. Und für die Herren gilt: Frisch rasiert, keine kurzen Hosen, keine weißen Socken und eine gepflegte Frisur. Und, ganz wichtig: ein frischer Atem! Bloß keinen Knoblauch am Abend vorher essen oder zu viel Alkohol trinken!
Anfängerfehler vermeiden
Man mag es kaum glauben, aber folgende Dinge kommen doch immer wieder während eines Vorstellungsgesprächs vor und der Bewerber ärgert sich nachher über sich selbst, dass er einfach nicht daran gedacht bzw. sich nicht mehr bemüht hat.
Absolute No-gos:
- zu spät kommen
- Kaugummi kauen
- das Handy anlassen
- die Namen seiner Ansprechpartner nicht kennen
- sich nicht an die Umgangsformen halten
- lascher Händedruck und zu lässige Körperhaltung
- auswendig gelernte Antworten und Floskeln aufsagen
- sein Gegenüber unterbrechen
- angeben
- keinen Blickkontakt herstellen und halten
Authentisch bleiben
Sie sind nicht der erste und auch nicht der letzte Bewerber, der Ihrem Gesprächspartner gegenübersitzt. Deswegen können Sie sicher sein, dass Ihr Gegenüber sofort merkt, ob Sie sich verstellen, wann Sie zu dick auftragen, ob Sie wirklich Lust auf den Job haben oder ob Sie auswendig gelernte Antworten daherplappern. Geschulte Personalverantwortliche erkennen sofort, ob Sie eine Antwort aus einem Bewerbungs-Ratgeber auswendig gelernt haben. Stehen Sie zu Ihren Lücken im Lebenslauf, auch Reisen bildet! Stehen Sie ebenso zu Ihren Schwächen, niemand ist perfekt und wenn Sie versuchen, eine Rolle zu spielen, werden Sie negativ in Erinnerung bleiben. Es ist nur natürlich, dass Sie nervös sind, geben Sie das ruhig offen zu, wenn Sie kurz aus dem Takt kommen.
Körpersprache
Personalverantwortliche achten auf Ihre Körpersprache. Denn mit Ihrer Mimik, Gestik, Körperhaltung und Ihrem Blick senden Sie Signale. Daher ist es wichtig, eine aufrechte, offene Körperhaltung zu haben, einen offenen Blick und ein Lächeln im Gesicht zu tragen, denn so wirken Sie interessiert, aufmerksam und zugewandt. Sie sollten vermeiden, Ihre Nervosität und Anspannung zu zeigen, auch abwehrende Körperhaltungen wie verschränkte Arme und übereinandergeschlagene Beine sollten Sie unbedingt unterlassen.