Tattoos im Büro

Tattoos im Job – ja oder nein?

Wer heutzutage ins Freibad geht, fühlt sich mittlerweile fast als Außenseiter, wenn er kein Tattoo trägt. Die Mehrheit der Deutschen hat tatsächlich zumindest ein Tattoo, wenn nicht sogar mehrere. Dabei gibt es immer noch Berufe, in denen Tätowierungen ein Problem darstellen können. Worauf sollte man also im Berufsleben achten? Die wichtigste Frage zuerst: Darf ein Arbeitgeber Tattoos verbieten? Grundsätzlich hat man in Deutschland laut dem zweiten Artikel des Grundgesetzes das Recht zur freien Entfaltung der Persönlichkeit. Jeder darf also für sich entscheiden, ob und wo er sich tätowieren lässt. Allerdings gibt es auch die Gewerbeordnung und darin besagt das Direktions- und Weisungsrecht in Artikel 106, dass Arbeitgeber das Recht haben, ihren Angestellten vorzugeben, was sie tragen sollen oder was nicht. Dieses Weisungsrecht hängt mit der jeweiligen Branche zusammen. Wichtig ist zum Beispiel, ob man im öffentlichen Dienst tätig ist oder in der Privatwirtschaft. Vor allem in Privat-Unternehmen sind Tätowierungen nicht gern gesehen, wenn Mitarbeiter die Firma nach außen repräsentieren. Vor allem im Finanzwesen und im Rechtsbereich ist dies häufig der Fall. Banken, Anwaltskanzleien, Versicherungen, gehobener Einzelhandel – all das sind Branchen, in denen Tattoos nicht gern gesehen werden. Auch in Polizei- und Zolldienststellen stellen sichtbare Tätowierungen eher ein Problem dar. Generell ist das Thema Tätowierungen im öffentlichen Dienst heikel, da man als Beamter den Staat repräsentiert. So kann es also tatsächlich passieren, dass ein sichtbares Tattoo ein Einstellungshindernis darstellt. Branchen, in denen es eher weniger Probleme – auch mit sichtbaren Tattoos – gibt, sind die Medienbranche, die Werbebranche, generell die eher kreativen Branchen, wie zum Beispiel auch TV- und Filmproduktion, Backoffice-Tätigkeiten, die IT oder natürlich Tattoo- und Piercings-Studios. Generell ist es natürlich ratsam, wenn man sich Tattoos eher an Körperstellen stechen lässt, die sich durch Kleidung verdecken lassen. Wer eine Tätowierung an einer sichtbaren Stelle trägt, sollte damit offen und ehrlich umgehen und sich auch im Vorstellungsgespräch nicht verstellen. Sinnvoll ist es, das Thema offen im Gespräch anzusprechen, so zeigt man, dass man dazu steht und so bekommt man auch gleich eine ehrliche Meinung dazu und weiß, wie die Chancen sind.

Autor: localjob Redakteur
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