Was genau ist eigentlich eine Rezession?
Gerade in den letzten Jahren hat man das Wort oft gehört: Rezession. Aber was bedeutet das eigentlich? Rezession bedeutet Rückgang – und zwar im wirtschaftlichen Sinn. Wenn die Wirtschaft schrumpft und es wirtschaftlich bergab geht, dann befindet sich ein Land in einer Rezession. Gemessen wird dieser Rückgang am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Wenn das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorjahresquartalen desselben Zeitraums nicht gewachsen oder zurückgegangen ist, spricht man von einer Rezession. Man spricht dann auch von Minus- oder Negativwachstum. Die Rezession ist damit das Gegenteil der Konjunktur. Häufig gibt es schon im Vorfeld bestimmte Hinweise, die eine nahende Rezession ankündigen. Einstellungsstopps, Entlassungen, vermehrte Kurzarbeit, Personalabbau, stagnierende Preise, Löhne und Zinsen, fallende Börsenkurse, Unsicherheit in der Bevölkerung, zurückhaltendes Konsumverhalten, mehr Insolvenzen oder ein geringerer Wert der Landeswährung. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs bis 2013 gab es in Deutschland insgesamt neun Rezessionen, die im Schnitt jeweils neun Monate dauerten. Durch die Corona-Pandemie kam es 2020 ebenfalls zu einer Rezession, die bis heute zu spüren ist. Meist entwickelt sich aus den oben genannten Faktoren ein Teufelskreis, so dass es durch Entlassungen zu Umsatzrückgängen kommt und eine höhere Arbeitslosigkeit zu einem geringeren Konsumverhalten führt. Folgen einer Rezession können so stark ausfallen, dass der Staat am Ende einspringen muss, zum Beispiel wenn es zu einer Massenarbeitslosigkeit kommt. Dann muss der Staat Schulden machen und dafür öffentliche Aufgaben einschränken. Damit es nicht zu einer negativen Abwärtsspirale kommt, versucht der Staat, die Wirtschaft anzukurbeln. Hierfür stehen dem Staat unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung, wie zum Beispiel Steuersenkungen. Aber wie genau kommt es zu einer Rezession? Einen einzigen Auslöser gibt es meist nicht, sondern meist sind es verschiedene Faktoren, die zusammenspielen. Gab es einen wirtschaftlichen Boom und in den Unternehmen herrschte ein zu großer Optimismus, so dass sie expandiert oder die Produktion gesteigert haben, kann es passieren, dass die Nachfrage geringer ist als erwartet. Dann bleibt ein Unternehmen auf seinen Produkten sitzen. Auch externe Ursachen können zu einer Rezession führen, wie Kriege oder Naturkatastrophen, wie man an der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg gesehen hat.