Wie plane ich meinen Quereinstieg und welche Branchen bieten sich an?
Der Arbeitsmarkt befindet sich im ständigen Wandel und so ist es heute nichts ungewöhnliches mehr, wenn Arbeitnehmer einen anderen Beruf aus einem völlig neuen Bereich wählen – und das nach Jahren in einer ganz anderen Branche. Der Quereinstieg ist im Jahr 2023 viel einfacher geworden. Dies liegt unter anderem an den sich ständig verändernden Anforderungen und Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt, aber auch an dem immer größer werdenden Fachkräftemangel. Aber was genau versteht man eigentlich unter einem Quereinsteiger? Quer- oder Seiteneinsteiger sind Menschen, die in ein fachfremdes Tätigkeitsfeld wechseln, also einen neuen Beruf ergreifen, für den sie nicht ausgebildet sind. Ein Quereinstieg kostet Mut, aber er eröffnet eben auch völlig neue Perspektiven. Gerade nach Situationen wie Entlassung, Unzufriedenheit oder Studienabbruch kann ein Quereinstieg die berufliche Zukunft neu sichern.
Welche Branchen eignen sich besonders gut für einen Quereinstieg?
Seit Jahren werden Quereinsteiger-Jobs immer attraktiver und es gibt viele Jobs, die sich dafür besonders anbieten. In Deutschland sind das aktuell vor allem soziale Berufe wie Erzieher, oder Alten- und Krankenpfleger. Aber auch in der IT-Branche, der Gastronomie, im Marketing, im Einzelhandel, in der Beratung und der Gesundheitsbranche werden Quereinsteiger gesucht. Aber auch Energieberater, Journalisten, Immobilienmakler, Content-Manager, Finanzplaner oder Unternehmensberater sind Berufe, in denen ein Quereinstieg einfach ist. Berufe mit stark ausgeprägtem Fachkräftemangel, wie zum Beispiel Lehrer, eignen sich ebenfalls gut für den Quereinstieg. Hier muss vor Berufsantritt allerdings eine ergänzende Ausbildung absolviert werden. Es gibt auch Berufe, die sich nicht für den Quereinstieg eignen. Das sind geschützte Berufe wie die von Ärzten oder Juristen.
Was muss man bei einem Quereinstieg beachten?
Das Wichtigste ist, dass man sich ganz sicher ist. Man sollte nicht einfach einer Laune folgen oder die Entscheidung aus Frust heraus treffen, sondern man muss voll dahinterstehen und den Wechsel auch gut durchdacht haben. Ebenso wichtig ist eine intensive Selbstreflexion. Man sollte sich gut informieren über die Branche, in die man wechseln möchte. Wie sieht es dort mit Quereinsteigern aus? Ist die Branche offen dafür? Hat man das Richtige für sich gefunden, muss man herausfinden, ob die eigenen Fähigkeiten ausreichen oder ob zusätzliche Qualifikationen nötig sind. Was sind die eigenen Stärken und Schwächen? Meist bringt man durch seine langjährige Berufserfahrung Fähigkeiten und Erfahrungen mit, die man selbst gar nicht als solche ansieht. Daher hilft es, wenn man seine eigenen fachlichen Qualifikationen, praktischen Erfahrungen und Soft Skills auflistet.
Wie bewirbt man sich als Quereinsteiger?
Wer sich in einer fachfremden Branche bewirbt, muss besonders gut vorbereitet sein. Er sollte bestens über die Branche informiert sein und zeigen, dass er bereit ist, sich neues Wissen schnell anzueignen, wenn nötig auch mit zusätzlichen Weiterbildungen. Vom Ablauf her unterscheidet sich eine Bewerbung als Quereinsteiger nicht von einer normalen Bewerbung. Es sollte jedoch im Lebenslauf und im Anschreiben vermehrt darauf hingewiesen werden, welche Tätigkeiten oder Qualifikationen sich besonders gut für den neuen Beruf eignen. Auch hohe Motivation und überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft müssen ersichtlich werden. Pluspunkt für Quereinsteiger: Menschen, die offen sind für etwas Neues und gern in einen fachfremden Beruf einsteigen möchten, bringen Elan und Engagement mit. Häufig stellen Quereinsteiger in einer neuen Branche einen Mehrwert da, weil sie andere Qualifikationen mitbringen als diejenigen, die nur für diesen Beruf ausgebildet wurden. Für den Wechsel in eine fachfremde Branche sollte man seine Kontakte und sein Netzwerk nutzen, um sich auch auf unkonventionellen Wegen zu bewerben.
Wie stehen die Chancen für einen Quereinstieg?
Derzeit stehen die Chancen für Quereinsteiger besser als je zuvor. Die Wirtschaftskrise, die Pandemie, in der viele Arbeitnehmer – gerade im Gastro-Bereich – ihren Job verlassen und gewechselt haben, sowie die Digitalisierung haben die Branchen und Jobs beeinflusst. So entstehen immer neue Jobs, während andere Jobs aussterben. Der Arbeitsmarkt ist derzeit so flexibel wie noch nie – umso einfacher ist es daher für Quereinsteiger. Wer sich nicht ganz sicher ist oder sich einen Quereinstieg nicht zutraut, der kann mit einem Coach seine persönlichen Qualitäten herausarbeiten. Die eigenen Stärken zu kennen, gibt ein solides Selbstbewusstsein, das man wiederum für den Quereinstieg unbedingt haben sollte.