Warum fällt es uns so schwer loszulassen?
Viele Dinge wären leichter, wenn man es schaffen würde, einfach loszulassen. Sei es irgendein Ärger, der einem auf der Seele liegt, eine Trennung, eine schlechte Erfahrung, meist hält man daran fest und das macht einem viel mehr Kummer, als wenn man einen Haken hinter die Sache machen würde. Warum also fällt es uns so schwer?
Die Angst vor Veränderung
Generell mögen die wenigsten Menschen Veränderungen und stehen somit einem Schritt ins Ungewisse skeptisch gegenüber. Und genau solch ein Schritt ins Ungewisse ist es, wenn man loslässt und sich auf etwas Neues einlässt – ein neues Gefühl ohne Ballast. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – diesen viel zitierten Satz von Hermann Hesse sollte man sich zu Herzen nehmen, denn es liegt viel Wahrheit darin. Nur, wer loslässt, nach vorne blickt, handelt selbstbestimmt.
Loslassen im Beruf: Der Mut zur Veränderung
Ebenso viel Wahrheit liegt in einer Weisheit der Dakota-Indianer: Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest – steige ab. Dieser Satz passt besonders gut zum Thema Job. Viele Menschen arbeiten routinemäßig über Jahre im immer gleichen Beruf, obwohl die Freude daran längst vorbei ist. Sie schleppen sich ins Büro, erledigen lustlos ihre Arbeit – tagaus, tagein. Wie viel Lebenszeit sie damit verlieren, ist ihnen gar nicht bewusst. Dabei würde eine Entscheidung – das Loslassen dieses Trotts – sie bestimmt in eine positive Lebenssituation bringen, weil sie dann gezwungen sind zu handeln und mit Sicherheit in einem besseren Job landen, der ihnen mehr Freude bereitet – sei es nur allein deswegen, weil er ganz neu ist. Viele Menschen wechseln immer wieder ihren Job, bis sie wirklich für sich das richtige gefunden haben und dort blühen sie dann auf.
Wie gelingt es, loszulassen?
Aber wie gelingt es, Gewohnheiten, Dinge, Personen loszulassen? Zuerst einmal sollte man sich seiner inneren Stärke bewusst sein. Der Mensch an sich ist resilient – nur hat er das häufig im Lauf seines Lebens vergessen. Natürlich soll – zum Beispiel bei einem Todesfall – genug Zeit zum Trauern und Abschied nehmen sein. Aber Trauer an sich ist auch schon ein Teil des Loslass-Prozesses.
Veränderungen aktiv gestalten
Hilfreich ist es zudem, wenn man die Umgebung wechselt, so dass der Neustart nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich stattfindet. Schafft man es selbst nicht aus einer Krise heraus, kann man auch mit Hilfe von Freunden und Familie nicht loslassen, egal, in welchem Bereich, sollte man sich professionelle Hilfe suchen.