Das Handwerk ist ein bedeutender Arbeitgeber und vor allem auch Ausbilder in der Region Lüneburg
Ob Wohnungsbau, Infrastruktur, Gesundheit, Klimaschutz oder Versorgung mit Lebensmitteln: Ohne Handwerksbetriebe und ihre Beschäftigten geht dabei nichts. Sie packen an, stellen her, entwickeln Lösungen, setzen um und sichern so unsere Zukunft und unseren Wohlstand. In den 85.971 niedersächsischen Handwerksbetrieben erwirtschafteten im Jahr 2021 rund 535 000 Beschäftigte – das sind etwa 13 Prozent aller rund 4,1 Millionen Erwerbstätigen in Niedersachsen – einen Umsatz von rund 70 Milliarden Euro.
Etwas mehr als 29 000 Handwerksbetriebe haben ihren Sitz im Bezirk der größten norddeutschen Handwerkskammer, der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade – davon rund 10 000 in der Region Lüneburg. Gegenwärtig befinden sich in den Betrieben des Handwerks der Region Lüneburg knapp 4400 junge Menschen in einer Berufsausbildung. Diese Zahlen belegen, dass die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ unverzichtbar ist.
Das Handwerk ist damit ein bedeutender Arbeitgeber und vor allem auch Ausbilder in der Region. Vom Handwerk profitiert die Region aber auch aus einem anderen Grund, denn die kleinen und mittelständischen Handwerksbetriebe sind stets auch eng mit ihr verbunden, da sie oft schon seit Generationen hier ansässig sind. Regionales Denken und damit regionale Wirtschaftsförderung sind gerade für das Handwerk und seine Organisationen ein wichtiger Faktor, der dem ländlichen Raum zugutekommt.
Dass ohne das Handwerk nichts geht, zeigt aber auch die aktuelle Situation. Schon jetzt ist das Handwerk ein entscheidender und prägender Akteur, wenn es darum geht, Maßnahmen umzusetzen, die notwendig sind, um den Umwelt- und Klimaschutz voranzubringen und die vorgegebenen Klimaziele zu erreichen. Auch die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie geht nicht ohne das Handwerk. Denn ohne das Handwerk gibt es keine Energiewende, keinen Klimaschutz und keine CO2-Reduzierung. Alle Techniken und Innovationen, die für die Energiewende und den Klimaschutz erforderlich sind, wie zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen, werden von Handwerkerinnen und Handwerkern eingebaut. Zu mehr Umwelt- und Klimaschutz und mehr Energieeffizienz tragen vor allem die regionalen Handwerksbetriebe bei. Das gilt für Malerinnen, Dachdecker, Elektroniker und Schornsteinfeger genauso wie für Anlagemechanikerinnen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Mechatroniker für Kältetechnik. Rund 30 Gewerke arbeiten täglich in fast allen Bereichen an der Energiewende mit und setzen Umwelt- und Klimaschutz um, sei es im Ausbaubereich, an der Gebäudehülle, in der Anlagen- und Gebäudetechnik oder beim Netzausbau. Mit Blick auf die Zukunft werden zudem die Bereiche Smart-Home und E-Mobilität noch an Bedeutung gewinnen.
Auch im Bäcker- und Fleischerhandwerk oder bei den Friseurinnen und Friseuren geht es neben den handwerklichen Fähigkeiten zunehmend um diese zukunftsweisenden Themen – und zwar nicht nur, weil sie als energieintensive Betriebe besonders betroffen sind. Fast jeder Handwerker und jede Handwerkerin kümmert sich mittlerweile aktiv um den Umweltschutz und die Schonung von Ressourcen, egal ob in der Herstellung von Produkten oder bei Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden. Im Handwerk werden Umwelt- und Klimaschutz sowie das Thema Nachhaltigkeit zudem nicht erst seit Kurzem großgeschrieben. Beides ist schon lange in der Identität und den Werten der Handwerkerinnen und Handwerker verwurzelt. Das Handwerk ist seit jeher der Gegenentwurf zur Wegwerfgesellschaft gewesen. Handwerkerinnen und Handwerker reparieren, sanieren, bewahren und arbeiten ressourceneffizient. Nachhaltigkeit wird in den Betrieben gelebt – und zwar schon seit Jahrhunderten. Im Handwerk gibt es also viele Berufe, die jungen Menschen sichere Karrieremöglichkeiten bieten und in denen sie an den dringenden Herausforderungen für unsere Zukunft an vorderster Stelle mitwirken können. Neben den Betrieben tragen auch die in der Region ansässigen Bildungszentren des Handwerks dazu bei, dass die Fachkräfte von morgen das nötige Rüstzeug für die zukünftigen Herausforderungen erhalten. Grüne Berufe liegen im Trend und qualifizierte Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker haben in diesen Bereichen beste Aussichten und eine sichere berufliche Perspektive. Genug Arbeit ist da und der Bedarf an Fachkräften ist groß – für das Handwerk und für die Zukunft dieser Region.
Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
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