Habe ich auch mit schlechten Noten eine Chance auf einen Job?
Viele Berufsanfänger haben Angst, dass sie keinen Job bekommen, weil sie auf dem Zeugnis keine guten Noten haben. Aber nur 25 Prozent der Unternehmen gehen nach den Noten als wichtigstem Kriterium für eine Anstellung. Deswegen sollte man sich vor seiner ersten Bewerbung unbedingt davon lösen, dass Noten alles sind. Das schlägt nur aufs Selbstbewusstsein und löst Zweifel aus – und das sind Faktoren, die wirklich dazu führen können, dass der Arbeitnehmer einen nicht nimmt.
Ursachen für schlechte Noten und andere Stärken
Natürlich ist es ärgerlich, wenn die Noten nicht so gut sind wie erhofft. Vielleicht ist Prüfungsangst daran schuld, eine Lernschwäche oder eine Erkrankung. Oder man war nun mal nicht der Fleißigste, möchte aber jetzt im Job alles geben. Deswegen sollte man mit anderen Stärken als seinen Noten punkten. Praktika oder Soft Skills sagen meist mehr über einen aus als eine Note. Wer teamfähig ist, Eigeninitiative, Sorgfalt und Organisationstalent hat, der ist für einen Arbeitgeber häufig interessanter als ein Einser-Kandidat, der keine sozialen Kompetenzen besitzt. Das Gute: Je länger man im Berufsleben ist, umso weniger interessieren Noten. Dann zählen eher praktische Erfahrungen und erworbene Fähigkeiten. Ein weiterer wichtiger Türöffner ist ein professionelles Netzwerk. Wer sich auf Messen, Konferenzen oder Kongressen vernetzt, dem stehen schneller die Türen offen. Auch Online Networking Plattformen wie LinkedIn oder Xing helfen.
Der Umgang mit Fragen zu schlechten Noten
Aber was tun, wenn der Personaler im Bewerbungsgespräch doch nach den schlechten Noten fragt? Hier sollte man sich auf jeden Fall im Vorfeld überlegen, was man antwortet, damit man nicht überrumpelt ist. Wichtig: Auf gar keinen Fall für die schlechten Noten rechtfertigen! Wer plausibel erklärt, wie es zu einer schlechten Note kam, zeigt, dass er mit unangenehmen Fragen umgehen kann und ehrlich ist.
Den Fokus auf die eigenen Stärken lenken
Dann sollte man schnell die eigene Eignung für den Job wieder in den Vordergrund rücken. Daher macht es Sinn, wenn man sich vor dem Bewerbungsgespräch darüber Gedanken macht, was die eigenen Alleinstellungsmerkmale sind. Gab es ein besonderes Engagement in der Freizeit, mit dem man punkten kann? Einen längeren Auslandsaufenthalt mit fließenden Sprachkenntnissen? Hat man besonderes Organisationstalent? All diese Merkmale sind wichtiger als eine schlechte Note. Daher: Mit Optimismus und Selbstbewusstsein ins Bewerbungsgespräch gehen!