Was erwartet mich in einem Assessment Center?
Wer sich in einem Bewerbungsverfahren befindet, wird häufig mit dem Thema „Assessment Center“ konfrontiert. Der Begriff stammt von dem englischen Wort „to assess“ ab; das bedeutet „einschätzen, bewerben“. Assessment Center werden von vielen Firmen veranstaltet, um herauszufinden, wie Bewerber in bestimmten berufsrelevanten Situationen agieren. So finden Unternehmen den für sie passenden Mitarbeiter und müssen sich nicht nur auf eine Bewerbungsmappe oder ein Vorstellungsgespräch verlassen.
Während eines Assessment Centers werden verschiedene Übungen durchgeführt, wie Einzel-, Partner- und Gruppen-Übungen. Außerdem werden Einzelgespräche mit dem Bewerber geführt. Währenddessen werden die Kandidaten von Prüfern, sogenannten Assessoren, beobachtet. Die Prüfer können also live erleben, wie sich die Bewerber in bestimmten Praxissituationen verhalten. Die Assessoren achten bei den Übungen und genau darauf, wie sich der Bewerber verhält. Ist er mit der Übung überfordert? Wird er schnell aggressiv? Wie teamfähig ist er? Hat er gute Lösungsansätze? Aspekte wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit oder Fairness spielen hier eine große Rolle. Neben Übungen und Gesprächen müssen sich die Bewerber außerdem Tests unterziehen. Intelligenztests, Persönlichkeitstests oder Leistungstests warten auf Sie. Einzelübungen bestehen zum Beispiel aus organisatorischen Aufgaben, die erledigt werden müssen, aus einer Selbstpräsentation oder einem Vortrag. Partnerübungen können zum Beispiel Konfliktgespräche oder Pro- und Kontra-Diskussionen sein. Bei diesen Übungen wird besonders auf das Kommunikationsverhalten des Bewerbers geschaut. Es wird darauf geachtet, wie souverän Sie mit Angriffen umgehen, wie schlagfertig Sie sind, wie gut Ihre Rhetorik ist und wie gut Sie argumentieren können. Außerdem wird auf Ihre Körpersprache geachtet: Blickkontakt, Gestik, Mimik und das aktive Zuhören stehen im Fokus. In Gruppenübungen achten die Prüfer darauf, wie Sie in der Gruppe agieren, wie stark Sie sich einbringen, ob Sie sich in den Vordergrund drängen oder andere ausreden lassen.
Für viele Menschen ist die Vorstellung ein Assessment Center zu durchlaufen eine Horrorvorstellung. Dabei kann man dort auch viel über sich selbst lernen. Wie reagiere ich unter Druck oder Stress? Wie wird mein Verhalten von anderen wahrgenommen? Was kann ich verbessern? Das Gute am Assessment Center ist, dass auch die Bewerber, die nicht bestehen, ein Feedback bekommen. So hat man für den nächsten Bewerbungsprozess etwas dazugelernt, was einen weiterbringt. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich gut auf ein Assessment Center vorbereitet. Informieren Sie sich über das Unternehmen, üben Sie Ihre Selbstpräsentation (Link zum Thema Selbstpräsentation), nehmen Sie Fachliteratur zu Hilfe. Und, ganz wichtig: Bleiben Sie im Assessment Center immer Sie selbst!