Interview mit Annika Winter, neue Schulleitung der EmiLe-FOS
An der EmiLe Montessorischule in Neubiberg können die Schüler_innen ihre komplette schulische Laufbahn – von der ersten Klasse bis zum Fachabitur – absolvieren. Ab Herbst 2021 wird dies mit einer weiteren Ausbildungsrichtung möglich sein, die Schule bietet zusätzlich zu den bestehenden Zweigen Sozialwesen und ABU den Bereich Gesundheit an. Ein Gespräch mit der zukünftigen Schulleitung der FOS über die Besonderheiten der EmiLe, das Distanzlernen, den neuen Gesundheits-Zweig und ihre Rolle an der EmiLe-FOS:
Frau Winter, wie lange sind Sie schon an der EmiLe und was schätzen Sie hier besonders?
Nach meinem Lehramtsstudium und dem 2. Staatsexamen in den Fächern Biologie und Sport war ich zunächst im außerschulischen Bereich tätig: Neben der Gründung und Umsetzung eines internationalen Bildungsprogramms im Bereich Umwelt- und Tierschutz habe ich ein Gesundheitsbildungsprogramm für Kinder und Jugendliche entwickelt und umgesetzt. Inzwischen bin ich aber schon seit 6 Jahren an der EmiLe, habe die FOS in dieser Zeit mit aufgebaut und in den letzten Jahren viele Schüler_innen von der 1. bis 12. Klasse unterrichtet. Ich schätze hier besonders die familiäre Schulstruktur, die gute Lernatmosphäre und die individuellen Betreuungsmöglichkeiten für unsere Schüler_innen.
Wie geht es Ihnen gerade mit dem Distanzlernen, wie kommen Sie damit an der EmiLe zurecht?
Natürlich fehlen mir unserer Schüler_innen sehr, aber wir sind technisch und personell sehr gut aufgestellt und können so die Schüler_innen auch im Homeschooling individuell abholen und betreuen. Unser digitales Umfeld funktioniert gut und das Arbeiten mit Wochenplänen sind unsere Schüler_innen bereits ab der ersten Klasse gewöhnt, so dass es tatsächlich sehr gut klappt. Dennoch kommt neben der persönlichen Begegnung gerade im Distanzlernen der sportliche und gesundheitliche Aspekt zu kurz, der mir persönlich ein besonderes Anliegen ist.
Da kommen wir gleich zur nächsten Frage: was sehen Sie als größte Herausforderung Ihrer neuen Aufgabe als Schulleitung der EmiLe-FOS?
Eine große Herausforderung, aber gleichzeitig eine spannende Aufgabe ist sicherlich der Aufbau und die Integration des neuen Gesundheitszweigs an der FOS. Die Synergien mit den beiden anderen Fachrichtungen Angewandte Naturwissenschaften (ABU) und Sozialwesen möchten wir gerne von Beginn an nutzen und weiter ausbauen, so dass alle aktuellen und zukünftigen FOS-Schüler_innen von den fächerübergreifenden Ansätzen profitieren. Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe und darauf, gemeinsam mit dem Team unserer kleinen, familiären FOS unsere Schüler_innen in der spannenden Phase ihrer Berufsfindung zu unterstützen und sie auf dem Weg ihren beruflichen Alltag zu begleiten.
Warum ein neuer Zweig, warum jetzt?
Ich denke, der neue Gesundheitszweig kommt genau zur richtigen Zeit. Er stellt nicht nur eine gute Ergänzung zu den bestehenden Ausbildungsrichtungen dar, sondern trägt auch der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung. Der neue Zweig bietet besonders für die zukunftsweisenden Bereiche (Sport)Prävention, Rehabilitation und Therapie sowie für alle Pflegeberufe, aber auch für kaufmännische Bereiche im Gesundheitswesen eine ideale Grundlage – unabhängig davon, ob sich unsere Absolvent_innen später für ein Studium oder eine Ausbildung entscheiden. Mit dieser Qualifikation stehen ihnen viele Möglichkeiten offen und wir können dafür ein gutes Fundament liefern – und das als eine von ganz wenigen FOS im Münchner Raum und als einzige Montessorischule in Oberbayern.
Wie sieht so eine Ausbildung im Zweig Gesundheit an der EmiLe-FOS aus?
Die Inhalte dieser Ausbildungsrichtung sind sehr vielfältig und wie ich finde wirklich spannend. Wir beschäftigen uns im Profilfach Gesundheitswissenschaft mit den körperlichen, psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen von Gesundheit und Krankheit sowie der Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung, gerade jetzt natürlich hochaktuell. Die ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen ist für uns dabei ein zentrales Element, das finde ich für eine Montessorischule besonders passend. Im Rahmen der fachpraktischen Ausbildung, die an der FOS einen großen zeitlichen Umfang in der Jahrgangsstufe 11 hat, haben die Schüler_innen die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors praktische Erfahrungen zu sammeln und diese mit der Theorie aus dem Unterricht direkt zu verknüpfen.
Nähere Informationen zur EmiLe, zum Aufnahmeprozess und die Möglichkeit zur Vereinbarung eines individuellen Beratungsgesprächs finden Sie unter www.emile-montessori.de